Das Erste was den meisten Menschen bei Yoga in den Sinn kommt sind die Asanaübungen. Doch für viele Yogis ist Yoga noch viel mehr als nur Yogahosen und Körperkraft. 10 verschiedene Yogis würden wohl 10 verschiedene Antworten geben auf die Frage, was Yoga wirklich ist. Denn Yoga kann auf unterschiedlichste Arten angesehen werden. Außerdem sind mittlerweile zahlreiche Yogaunterarten verfügbar. Yogis haben die Qual der Wahl. In diesem Artikel erkunden wir die Bedeutung des Yoga etwas näher.
Was bedeutet Yoga wirklich?
Das Wort ‚yug’ bedeutet in Sansrikt ‚verbinden‘. Obwohl manche Yogis dies als das Berühren der Zehen mit den Fingern interpretieren hat es eine viel tiefere Bedeutung. Denn mit dieser Verbindung ist die des individuellen mit dem göttlichen Bewusstsein gemeint. Dies kann erklärt werden als Vereinigung unserer individuellen Erfahrung der Realität mit der Essenz der Wahrheit, wie wir sie wahrnehmen, wenn wir unsere Sinne beruhigen. Yogaphilosophie wurde als erstes in den Veden erwähnt, eine Sammlung antiker Schriften aus dem alten indischen Subkontinent. Der erste Zweig der Texte, Vedanta, erklärt, dass all unser Wissen von einem zugrundeliegenden Bewusstsein stammt. Der zweite Zweig heißt Sankhya und beschreibt, wie dieses Bewusstsein sich in verschiedenen Dingen manifestieren kann. Yogaphilosophie findet sich im dritten Zweig dieser Schriften. Der Text beschreibt, wie wir uns mit dem einen Bewusstsein verbinden können, um uns von Leid zu befreien. Ist der Prozess vollzogen erkennen wir unsere Verbindung und verstehen, wo wir wirklich hingehören.
Die fünf Pfade des Yoga
Hatha Yoga
Yoga besteht aus fünf Hauptpfaden, die zur spirituellen Vereinigung führen. Der häufigste Weg im Westen ist Hatha Yoga. Mit Hatha werden Asanas geübt, weshalb viele Leute Asanas mit Yoga verbinden. Zu den physischen Posen hinzu kommen bei Hatha Yoga jedoch noch Atemtechniken und Reinigungsrituale, die den physischen Körper stärken. Somit können Yogis sowohl ihren externen Körper als auch ihre interne Gesundheit und Zufriedenheit kontrollieren. Asanas wurden ursprünglich zur Vorbereitung auf die Meditation geübt. Dehnen der Muskeln hilft, während der Besinnung still zu sitzen.
Karma Yoga
Der zweite Pfad ist Karma Yoga. Bei diesem Pfad geht es darum, anderen zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Karma lehrt uns im Grunde genommen komplett selbstlos zu sein. Um diesen Stil korrekt zu praktizieren müssen Praktizierende alle Handlungen im Bewusstsein des Geistes vornehmen. Hierfür muss gelernt werden, das Ego zu überwinden.
Mantra Yoga
Der dritte Pfad ist Mantra Yoga. Für diesen Pfad wird das Bewusstsein mit Hilfe der Wiederholung von Worten und Phrasen zentriert. Diese Mantras oder Zusprüche verbinden den Yogi mit seinem universalen Selbst.
Bhakti Yoga
Der vierte Pfad ist Bhakti Yoga. Dies ist der Weg der hingebungsvollen Liebe. Praktizierende von Bhakti geben sich komplett einem personellen Gott hin. Jede Entscheidung ist auf diesen Gott oder höheres Wesen ausgerichtet.
Jnana Yoga
Der letzte Pfad ist Jnana Yoga. Es ist der schwierigste Pfad von allen. Jnana Yoga ist der Pfad der Weisheit und des Wissens. Anstatt sich auf die äußeren Belange dieser Aspekte zu konzentrieren fokussiert Jnana auf die Selbstrealisierung. Deshalb gilt der Pfad als der herausforderndste von allen. Praktizierende benötigen unglaublich viel Geduld und Stärke, um auf diesem Pfad zu reflektieren und sich selbst hinterfragen zu können und sich so mit seinem inneren Selbst verbinden zu können.
Die Acht Glieder des Yoga
Die Veden sprechen auch von den Acht Gliedern des Yoga. Hiermit werden die Acht Aspekte des Yogalebensstils beschrieben und können verwendet werden, um der wahren Bedeutung des Yoga auf den Grund zu gehen. Das Üben aller acht Glieder erlaubt es Ihnen, Körper, Geist und Seele ins Reine zu bringen und helfen Ihnen einen wahren yogischen Lebensstil zu führen. Im Folgenden erklären wir alle Acht Glieder.
Yama und Niyama
Die ersten Glieder sind Yama und Niyama. Übersetzt als „Kontrolle“ und „Selbstdisziplin“ sind diese beiden Glieder die Dos und Don´ts der Yogapraxis. Yama hält Sie ab von Gewalt, Diebstahl, Unehrlichkeit, Gier und sexueller Ungehorsam. Niyama lehrt Genügsamkeit, Reinheit, Erforschung des Selbst und die Hinwendung zum Höchsten.
Asana
Das dritte Glied ist Asana, die „Posen“ auf Sanskrit. Yogis praktizieren diesen Aspekt des Yogawegs durch das regelmäßige Üben von physischen Yogaposen, vor allem im Hatha Yoga. Die Übungen bereiten den Körper auf die Meditation vor, stärken den physischen Körper und entspannen den psychischen.
Pranayama
Das vierte Glied bilden die Pranayamas. Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Prana „Atem“ und „Lebensenergie“. Dieses Glied lehrt die Kontrolle der physischen und spirituellen Energie durch Atemtechniken. Pranayama können zwar auch für sich alleine geübt werden, werden jedoch meist in Verbindung mit Asanas und Meditation praktiziert, um die Übungen zu verbessern.
Pratyahara
Pratyahara, das fünfte Glied beschäftigt sich mit der Konzentration und lehrt Yogis, die durch Pranayama hervorgerufene Energie anzuwenden. Auch dieses Glied kann für sich alleine geübt werden, findet aber meist zusammen mit Asanas oder Pranayama Anwendung.
Dharana
Dharana ist das sechste Glied. Es konzentriert sich auf die Ausgeglichenheit des inneren Bewusstseins. Viele Yogis gehen davon aus, dass ihre innere Wahrnehmung instabil ist, bis Dharana erreicht ist.
Dhyana
Mit Dhyana, dem siebten Glied, wird Versenkung und Aufnahme praktiziert. Regelmäßige Meditation hilft bei der Absorption von guten Dingen. Mit dem Erreichen von Dhyana können Yogis die Früchte der Meditation pflücken, ohne sich konzentrieren zu müssen.
Samadhi
Das achte und letzte Glied ist Samadhi. Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet dies „All-Einheit“. Um Samadhi zu erreichen, müssen Übende lernen, ihr Ego in innere Erkenntnis aufzulösen. Ist dies erreicht, haltet einen kaum mehr etwas von der Erleuchtung ab.
Zusammengefasst
Ob Sie einen Yogalebensstil genießen, oder „nur“ für die körperlichen Posen zu dieser antiken Praxis zurückkehren: Yoga bedeutet für alle etwas anderes. Die Veden beschreiben Yoga als die Verbindung des individuellen Bewusstseins mit dem göttlichen. Doch auch diese Verbindung kann unterschiedlich interpretiert werden. Bekunden Sie Mühe damit, die richtige Stimmung und Haltung Yoga gegenüber einzunehmen besorgen sie sich doch einen Love Tuner, der Ihnen hilft, sich zu konzentrieren. Diese ein-Ton-Flöte ist unentbehrlich für Menschen, denen Achtsamkeit schwerfällt.