Viele Yogapraktizierende streben nach Zufriedenheit und Seligkeit. Dafür müssen wir zunächst die fünf Ursachen des Leidens überkommen. Gemäß der Hinduschule Vedanta sind die Ursachen des Leidens die Folgenden: Nicht wissen, wer wir sind, Verbundenheit, Abneigung, Identifikation mit dem Ego und Angst vor dem Tod. Yogaphilosophie lehrt uns, dass mit dem Auflösen der ersten Ursache die nachfolgenden uns nicht mehr kümmern werden. Glücklicherweise kann dies mit den vier Pfaden des Yoga erreicht werden. Die Pfade fokussieren nicht auf physische Posen, können aber ganz leicht in Ihre Yogaroutine eingebunden werden. Bleiben Sie nach Ihren Yogaübungen einige Minuten auf Ihrer Yogamatte liegen, um zu reflektieren und evaluieren. Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns näher mit den vier Pfaden des Yoga.
Bhakti ist der Pfad der Liebe und Hingabe und basiert auf dem Verständnis, dass Liebe Gott ist und Gott Liebe ist. Bahkti bedeutet übersetzt aus dem Sanskrit „glückselige, selbstlose und überwältigende Liebe Gottes“. Dabei ist die Bedeutung des Wortes „Gott“ für jeden unterschiedlich und persönlich. Der Begriff kann für Gottheiten wie Ganesha, Krishna oder Sita stehen, aber auch die tiefen Verbindungen zwischen Familie und Freunden meinen.
Der Pfad „Bhakti“ bezeichnet die Hingabe zum und Verehrung des Göttlichen. Es wird vermutet, dass der Name vom Wort „Bhaj“ stammt, was so viel heißt wie „teilnehmen, teilhaben“. Somit haben Praktizierende Anteil am Göttlichen durch Ergebung, Dienst, Anbetung und Aufgabe. Das ultimative Ziel der Praktizierenden ist es, eins zu werden mit dem Göttlichen. Dies kann durch regelmäßige Übung erreicht werden. Mit der Zeit können negative Gefühle wie Neid, Haß, Wut und Arroganz reduziert werden. Diese Empfindungen werden stattdessen ersetzt mit Freude, Aufregung, Glückseligkeit, Frieden und Weisheit.
Fragen Sie sich zunächst, was genau Sie erreichen möchten. Erst wenn Sie diese Frage zu beantworten vermögen, können Sie sich an die nachfolgenden Schritte machen:
Karma Yoga ist der Pfad der Handlung. Hier lernen Sie, Handlungen zu vollziehen, ohne von deren Ausgang abhängig zu sein. Dieser Pfad ist bekannt als der Weg der Selbtslosigkeit. Ziel von Karma ist die Loslösung vom Ego und jede Handlung als Hingabe an die Göttlichkeit anzuerkennen.
Beim Karma Yoga werden Praktizierende ermutigt, selbstlos für das Wohlergehen anderer zu sorgen. Anstatt den Fokus auf sich selbst zu legen werden alle Handlungen auf die Glückseligkeit anderer ausgerichtet. Dieser selbstlose Prozess kann den Geist reinigen. Dabei ist wichtig, dass selbstlose Handlungen nicht aus eigennützigen Gründen vollzogen werden, wie zum Beispiel einem Fremden helfen, um Anerkennung zu erhalten. In diesem Fall ist die Tat nicht selbstlos, denn wir tun dies, um uns selbst gut zu fühlen. Um wahre Selbstlosigkeit zu üben müssen wir anderen helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Das Ziel von Karma Yoga ist Selbstlosigkeit. Folgen Sie dafür diesen Schritten:
Jnana Yoga ist der Pfad des Wissens und der Weisheit. Mit Jnana kann durch vernünftiges urteilen Erleuchtung erlangt werden. Dieser Pfad lehrt uns die Realität vom Falschen zu unterscheiden und uns mit dem höheren Selbst zu verbinden.
Indem wir uns auf Selbsterkennung konzentrieren lernen wir mit Jnana über unseren Horizont hinaus zu schauen und zu realisieren, dass wir mit dem Göttlichen eins sind. Auf diesem Pfad wenden wir Relfexion an und hinterfragen uns selbst, um uns mit unserem Inneren verbinden zu können. Dies benötigt viel Geduld, Stärke und Willen.
Dank Jnana und dem Hinterfragen des Selbst können wir uns mit unserem Inneren zu verbinden versuchen. Folgen Sie dafür diesen Schritten:
Raja ist der Weg der Meditation, der Mantras und der Atemtechniken. Dieser Weg wird oft als der „königliche Pfad“ bezeichnet. Raja hilft uns, unseren Geist zu kontrollieren, gerade so, wie es eine Königin in ihrem Königreich tun würde. Unsere Wahrnehmung des Göttlichen wird oft durch die Unruhen unseres Geistes gestört. Raja hilft uns, diese zu überwinden. Sobald wir die perfekte Balance gefunden haben, werden unser Körper und Geist rein und die Seele kann durchscheinen.
Raja kann von allen geübt werden und ist deshalb sehr beliebt bei Praktizierenden im Westen. Für diesen Pfad braucht es kein Glaubenssystem.
Raja Yoga wendet verschiedene Methoden an, um Kontrolle in unser Leben zu bringen. Werden diese korrekt angewendet, unterstützen Sie Körper und Geist in der Reinigung, sodass wir glücklicher und gesünder werden. Folgen Sie diesen Schritten, um Raja zu praktizieren:
Um Glückseligkeit zu erlangen müssen wir zunächst herausfinden, wer wir sind. Erst dann können wir Kontrolle über unser Leben haben und Stress, Sorgen und negative Gedanken beiseite schieben. Falls Sie Mühe haben, in die richtige Denkweise zu gelangen, versuchen Sie der Yogapraxis einen spezifischen Platz zu widmen. Richten Sie einen Raum oder eine Ecke mit Decken, Kissen und Duftkerzen ein. Fällt es Ihnen noch immer schwer lohnt es sich, ein Achtsamkeitstool zu besorgen.