Auf den eigenen Körper hören zu können braucht Zeit und Geduld. Obwohl manche Menschen glauben, dass dies eine angeborene Fähigkeit ist, ist das selten der Fall. Trainieren Sie zum Beispiel für einen Marathon erfordert das einen starken Willen, um die mentalen Schranken durchbrechen und die Ziellinie erreichen zu können. Den Körper über seine Limits zu pushen kann jedoch gefährlich sein und schwere Verletzungen mit sich tragen. Doch Yoga ist keine kompetitive Sportart. Stattdessen ist es ein höchst persönliches Training, das nach eigenen Bedürfnissen und in unterschiedlicher Geschwindigkeit geübt wird. Wenn sie auf die Yogamatte steigen ist es wichtig, dass Sie auf Ihren Körper hören, um mental und körperlich voranzukommen. In diesem Artikel erkunden wir, warum es wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören.
Auf den Körper hören kann Verletzungen verhindern. Beanspruchen Sie Ihre Muskeln zu sehr, werden diese es Sie wissen lassen. Lernen Sie, auf Ihren Körper zu hören und beenden Sie eine Übung, wenn es anfängt zu ziepen. So stellen Sie sicher, dass Sie sich keine Langzeitverletzungen zuziehen.
Am Anfang ist es schwierig, zwischen Schmerz und Unwohlsein zu unterscheiden. Doch mit der Zeit wird Ihnen dies leichter fallen. Schmerz kann unterschiedliche Qualitäten annehmen, stechend oder dumpf sein, aber ist immer mehr als nur „unangenehm“. Beim Yoga wird Unbehagen meist beschrieben als „Enge mit Möglichkeiten“. Obwohl ein gewisses Level an Spannung zu erwarten ist, ist es wichtig, sich darauf zu achten, wie lange die Empfindung anhält. Häufig löst sich das Gefühl durch leichtes Dehnen und konzentrierte Atmung, hält es jedoch an, kann es sich zum Schmerz entwickeln. Wenn Sie nach wenig bis keiner Bewegung Schmerzen verspüren, kann dies ein Anzeichen für ein Gesundheitsrisiko sein. Um sicherzustellen, dass es nichts Ernstes ist, vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich auschecken.
Während einer Yogasession wird Sie Ihr Yogalehrer anweisen, wie lange Sie eine Pose halten sollten. Doch beachten Sie, dass jede/r anders ist! Kann die eine Yogi eine Pose volle 2 Minuten halten, heißt das nicht, dass Sie das auch können müssen. Zum Glück wird Sie Ihr Körper wissen lassen, wenn er genug hat und Ihnen zu verstehen geben, dass Sie aufhören sollen. Wenn sich eine Pose nicht richtig anfühlt, legen sie besser eine Pause ein, bevor Sie die nächste einnehmen. Ihre Instruktorin wird respektieren, dass Sie lieber auf Ihren Körper hören.
Halten Sie nach mehr als nur körperlichen Schmerzen Ausschau. Wenn Sie auf Ihren Körper hören, sollten Sie alle Empfindungen in Richtung Unwohlsein wahrnehmen lernen. Schwindel und Müdigkeit können ebenfalls ein Überschreiten Ihres Limits bedeuten. Diese Empfindungen können Zeichen für Dehydration sein. Legen Sie eine Pause ein und trinken Sie einige Schlucke Wasser. Gehen Sie langsam wieder zu den Übungen über, wenn Sie sich besser fühlen.
Manche Leute glauben, je mehr sie sich pushen, desto schneller kommen sie vorwärts. Bei manchen Trainingsformen ist dies richtig, nicht aber bei Yoga. Wenn sie reibungslos vorwärtskommen wollen, sollten Sie auf Ihren Körper hören. Wenn Sie erspüren können, wo die Limits Ihres Körpers sind, bleiben Sie nicht nur gesund und zufrieden, Ihr Fortschritt geschieht auch rasch, reibungslos und gleichmäßig.
Wenn Sie sich zu früh, zu schnell pushen, können Sie Verletzungen erleiden, die Sie zwingen, auszusetzen und zu genesen, was wiederum Ihren Fortschritt stagnieren lässt. Und noch schlimmer riskieren Sie Langzeitverletzungen, die Sie vom Erreichen Ihrer Ziele abhalten.
Hier zeigen wir Ihnen einige Tipps und Tricks, wie Sie am besten auf Ihren Körper hören
Schreiben Sie sich auf, wenn sich etwas schmerzhaft, schwierig oder auch erfreulich anfühlt. Es ist wichtig, dass Sie die Unterschiede zwischen den Empfindungen (er)kennen. So merken Sie schneller, wenn etwas nicht stimmt. Das Notizenmachen muss nicht zwingend physisch sein. Sie können sich auch mentale Notizen machen, wenn das für Sie klappt!
Obwohl dies offensichtlich zu sein scheint überrascht es, wieviele Yogis dies ignorieren. Geben sie während einer Yogasession Acht auf Ihren Körper. Fühlen Sie sich zum Beispiel verspannt, fließend oder taub an? Diese Gefühle sind die Sprache Ihres Körpers.
Während eines Trainings kann es sein, dass Sie eine „Bauchreaktion“ erleben, wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder überwältigende Emotionen. Achten Sie darauf, wenn dies der Fall ist! Hören Sie nicht nur auf die körperlichen Reaktionen Ihres Körpers, sondern auch auf die emotionalen.
Nehmen Sie wahr, wie Sie mit sich selbst reden. Mögen Sie Ihren Körper oder sind Sie negativ eingestellt? Eine positive Verbindung zwischen Ihren Gedanken und Ihrem Körper zu haben ist wichtig, wenn Sie lernen wollen, auf Ihren Körper zu hören.
Seien Sie auch auf körperlicher Ebene nett zu sich selbst. Beachten Sie, dass Sie Ihren Körper gefährden, wenn Sie ungesunde Entscheidungen treffen, egal, ob es um Essen, Bewegung und Beziehungen geht. Wenn Sie bereits in einer schlechten Verfassung sind, kann es schwieriger sein zu bemerken, wenn sich die Dinge schlecht anfühlen.
Egal ob geübte Yogini oder blutiger Anfänger: Es ist wichtig, dass Sie auf Ihren Körper hören, um Ihre Yogapraxis zu verbessern. Sie vermeiden damit nicht nur Verletzungen, sondern können reibungsloser und rascher Fortschritte machen. Um die Signale Ihres Körpers zu erkennen ist es ebenso wichtig, dass Ihnen wohl ist. Tragen Sie deshalb ein gemütliches ärmelloses T-Shirt und ein flexibles Paar Yogahosen, damit Sie von störender Kleidung nicht eingeschränkt sind.